Börse ohne Smartphone und Internet? Unvorstellbar!

Wir werfen den Blick zurück in die frühen Neunziger und staunen darüber, wie sich die Renditen und die Börsengeschäfte seitdem verändert haben.

Heute können wir über das Smartphone die Veränderungen der Börsenkurse in Echtzeit verfolgen. Wir können überall und immer zehntausende von Wertpapieren handeln: Auf dem Sofa, in der S-Bahn oder in der Warteschlange im Supermarkt. Unvorstellbar, dass das einmal anders war.

Leg‘ doch mal kurz dein Handy weg, klappe deinen Rechner zu und überlege dir, wie unsere Eltern an der Börse ohne Smartphone und Internet gehandelt haben. Eigentlich unvorstellbar. Heute können wir zwar leichter unsere Börsengeschäfte tätigen. Aber unsere Eltern bekamen früher höhere Renditen. Staatlich garantiert. Früher war nur die sichere Rendite besser. Die Abwicklung des Handels ist es heute.

In den 1980er und 1990er Jahren gingst du an die Börse ohne Smartphone und Internet

Damals, als wir noch analog lebten…

Ich wurde 1980 in Ostdeutschland geboren. Klar, da gab es keine Börse. Im Westen lief der Börsenhandel ungefähr bis zum Jahr 2000 noch ganz traditionell ab. Denn als Titanic im Kino lief, Dr. Alban im Radio dudelte, die 5-stelligen Postleitzahlen eingeführt wurden und das Klonschaf Dolly geboren wurde, hatten wir weder Internet noch Smartphone.

So ging die Ordererteilung an der Börse ohne Smartphone und Internet

Deine Kauf- oder Verkaufsorder hast du per Brief oder per Telefon bei deinem Broker erteilt. Der hat deinen Auftrag dann auf Papier notiert und an einen Börsenhändler weitergeleitet, der ihn dann auf dem Börsenparkett ausgeführt hat. Erst Tage später hast du dann einen Brief erhalten, dem du den Ausführungspreis deiner Order entnehmen konntest. Logisch, dass die Transaktionskosten für diesen manuellen Prozess hoch waren.

Echtzeitkurse wie heute gab es nicht. Ob deine Aktien stiegen oder fielen, hast du entweder in der Tageszeitung gelesen, oder bist wie mein Papa zu deiner Bank spaziert, um die Aushänge zu studieren.

Wertpapiere gab es damals auch nur wenige

Die Wertpapierauswahl war eingeschränkt: du konntest erstmal nur Aktien kaufen. Ab den 1980er Jahren kamen dann aktiv gemanagte Investmentfonds auf, mit denen du dein Portfolio diversifizieren konntest. ETF kamen erst später. 1993 wurde der erste ETF in den USA aufgelegt: das war der SPDR S&P 500 ETF. Er hat die Wertentwicklung des S&P 500-Index nachgebildet und war ein Meilenstein, da er das Konzept der ETFs global populär machte und den Weg für weitere Produkte ebnete. (Es gibt ihn übrigens immer noch). Den ersten ETF in Deutschland gab es sogar erst im Jahr 2000 auf den DAX.

Der Börsenhandel war noch nicht für jeden erschwinglich

Elektronische Handelssysteme gibt es auch erst seit den 1990ern. Diese ermöglichten schnellere und effizientere Transaktionen, ohne dass Makler wirklich physisch auf dem Börsenparkett anwesend sein mussten. Die heute so erfolgreichen Online-Broker entstanden in den USA erst gegen Ende der 1990er. Mit ihnen sanken dann auch erst die Transaktionskosten, sodass Börsenhandel für uns Kleinanleger erst erschwinglich wurde.

… und unsere Eltern so alt waren wie wir heute

Damals waren unsere Eltern etwa so alt wie wir es jetzt sind. Sie standen vor den selben Herausforderungen wie wir heute: wie sichere ich meinen Wohlstand, wie sorge ich für meine Rente vor, wie finanziere ich mein Haus? Sowohl die Antworten auf diese Fragen, als auch der Weg zur Informationsbeschaffung, waren ganz andere als heute.


Börse in Pink Newsletter

Börse ohne Smartphone und Internet ist heute auch für mich nicht mehr vorstellbar. In meinem wöchentlichen Newsletter schreibe ich für dich über das aktuelle Börsengeschehen. In 5 Minuten wirst du börsenschlau!


Börse ohne Smartphone und Internet, aber die sichere Rendite war besser!

Sichere und staatlich garantierte hohe Rendite

Die Börse ohne Smartphone und Internet war für unsere Eltern damals also deutlich komplizierter und teurer als für uns heute. Aber es gab auch Möglichkeiten abseits der Börse: unsere Eltern konnten Bundesanleihen kaufen, die unfassbare 7,5 % Zinsen brachten, keinem Kursrisiko unterlagen und über 10 Jahre sicher waren. Bei einer Inflation von 2,5 % brachte das einen sicheren Realzins von 5 %, über Jahre vom Staat garantiert! Darauf schauen wir heutigen Kleinanleger ganz neidisch, müssen wir doch große Risiken in Kauf nehmen, um einen Realzins von 5 % zu erwirtschaften.

Steuerfreie Kapitalerträge

Und auch die Steuer war gnädiger zu unseren Eltern, als sie es zu uns ist. Bis 2009 waren Gewinne auf Kapitalanlagen steuerfrei, sobald sie länger als ein Jahr gehalten wurden. Heute jedoch schlägt die Abgeltungssteuer bereits ab 1000 EUR jährlichen Kapitalerträgen zu.

Hohe Rendite bekommen wir nur noch gegen hohes Risiko

Positive Realzinsen sind heute nur riskant zu erwirtschaften

Obwohl wir heute den Vorteil haben, unsere Börsengeschäfte jederzeit online und aufwandsarm erledigen zu können, müssen wir für hohe Rendite doch mehr Risiko als unsere Eltern eingehen. Denn um 5 % positive Realzinsen zu erwirtschaften, müssen wir an den Kapitalmärkten bei 2,5 % Inflation (Ende 2024) eine Rendite von 7,5 % holen. Sogar noch mehr, wenn wir die Abgeltungssteuer mit einberechnen.

Das schaffen wir nicht ohne die Börse! Es gibt heutzutage keine Möglichkeit mehr, eine so hohe Rendite abseits der Börse zu erwirtschaften. Um unseren Vermögensaufbau sorgt sich nicht mehr der Staat, sondern wir müssen ihn selbst in die Hand nehmen.

Eigenverantwortung statt staatlich garantierter Vermögensaufbau

Unsere Auswahl ist riesig, unsere Möglichkeiten sind vielfältig. Aber es lastet mehr Eigenverantwortung auf unseren Schultern. Der Staat bietet uns keine Möglichkeiten mehr für risikolosen Vermögensaufbau. Wir müssen uns Wissen aufbauen, das unsere Eltern nicht brauchten. Wir müssen von all den Informationsangeboten Gebrauch machen und unsere finanzielle Absicherung in unsere eigenen Hände nehmen.

Legen wir los!


Zum Glück müssen wir nicht mehr an die Börse ohne Smartphone und Internet gehen. Aber wir müssen unser Geld selbst vor dem Wertverfall schützen und Rendite möglichst ohne Risiko erwirtschaften. Wie das geht, erkläre ich dir in meinem Newsletter und in meinen Finanzkursen für Frauen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.